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Potentialanalyse für GVZ: Göttingen erhält EU-Förderung

Göttingen, 16. März 2020 | Der Verkehrsträger Schiene kämpft um die nationale Wettbewerbsfähigkeit. Vorhandene Kapazitäten insbesondere am GVZ Göttingen werden nicht vollständig genutzt. Aufgrund der jetzt erhaltenen Förderungszusage kann eine Potenzialanalyse beauftragt werden, um potenzielle Güterverkehre für die Schiene zu erfassen.

Experten und politische Akteure sind sich einig, dass der Verlagerung von Gütertransporten von der Straße auf die Schiene mit Blick auf die Einhaltung der gesetzten Klimaziele und somit als Beitrag zur CO2-Reduzierung höchste Bedeutung zukommt.

Der Mobilitätsträger Schiene steht jedoch nach wie vor in großer Konkurrenz zur Straße. Für den logistikaffinen Kunden ist heute nach wie vor wichtig, mit welcher Qualität aber vor allem in welcher zeitlichen Verfügbarkeit die Logistikdienstleistungen angeboten werden. Die Entscheidung, über welchen Verkehrsträger die Güter transportiert werden, gewinnt aktuell zumeist die Straße. Insbesondere der LKW ist dabei das bevorzugte Transportmittel.

Das Grundproblem hierbei ist die vielfach unzureichenden Gütermengen der einzelnen Akteure, um einen Bahntransport zu ermöglichen. Hier liegen bereits die ersten Hindernisse für einen Verkehrsträgerwechsel für den Nutzer. Eine effektive Steigerung der vorhandenen Transportketten kann daher vor allem durch Bündelung oder Vernetzung der bahnaffinen Akteure herbeigeführt werden. Darüber hinaus können kunden- und bedarfsorientierte Angebote seitens der Dienstleister zu einem möglichen Wechsel der Verkehrsträger motivieren.

Aktuell sind es etwa 10 Stammkunden, die regelmäßig am GVZ Göttingen Ladeeinheiten umschlagen. Diese Nutzung generiert eine durchschnittliche Auslastung von rund 50 % im Eingang bzw. Ausgang. Insbesondere Güter aus der Aluminium- und Automotivbranche sowie Werkstoffe und Systemlösungen der Zement-, Kalk- und Keramikindustrie werden umgeschlagen. Außerdem dient das GVZ Göttingen als Container-Umschlagplatz für den Weitertransport zu den Seehäfen. Eine deutliche Auslastungssteigerung auf die doppelte Umschlagmenge wäre wünschenswert.

Allerdings kann nur eine attraktive Marktpositionierung des Verkehrsträgers Schiene und somit gute betriebswirtschaftliche Rahmenbedingungen für alle bahnaffinen Nutzer das Verlagerungspotential von der Straße auf die Schiene aktivieren.

Um dieses Ziel zu erreichen, wollen die Akteure in einem ersten Schritt eine Potenzialanalyse für den Standort GVZ Göttingen beauftragen. Das L|MC hat hierfür als Antragsteller und in Kooperation mit der DB Netz AG Regionalbereich Nord und der WBT Weets Bahn Transport GmbH, erfolgreich EU-Fördermittel über die NBank beantragt.


„Dank der zugesagten EFRE-Mittel können wir nun die wichtige Potenzialanalyse des GVZ
beauftragen, welche uns weitere konkrete Anhaltspunkte geben kann, um den schienengebundenen
Frachtverkehr in Südniedersachsen zu stärken und einen wertvollen Beitrag zur CO2-Reduzierung zu leisten.“

betont Christine Kroß, L|MC Clustermanagerin.